Es gibt natürlich auch noch die inoffizielle Version, wie die Aachener zu ihrer Printe kamen.

Wie bereits geschildert, sah es nach dem großen Stadtbrand von Aachen Anno 1656, der auf die Kappe eines Bäckers ging, lebensmitteltechnisch und auch finanziell nicht besonders rosig aus.

Die Innung der Bäcker sah sich ein wenig in die Verantwortung genommen,

war es doch einem von ihnen zu verdanken, dass man sich in dieser Lage befand.

Man zermarterte sich die Synapsen auf der Suche nach der Lösung des Problems.

Da fiel einem Bäckermeister ein, dass der gute Karl der Große voll auf diese Honigkuchen stand und die seinerzeit reißenden Absatz gefunden hatten. Allerdings war das Rezept verschütt gegangen.

Die Experimentierfreudigkeit mit den unterschiedlichesten Zutaten, brachte die Aachener Bäckerinnung und auch die Bürger nicht sonderlich weiter.

Beim wiederkehrenden Probeessen neu konzipierter Printenvariationen riß es einem die Schuhe von den Haxen.

Auf diese Weise kam man der Zubereitung der Urprinte nicht wirklich näher.

Da hat der Bäckermeister dann doch noch mal nachgedacht und erinnerte sich daran, dass man dem Karl das Rezept mit in sein Grab belegt hatte.

Das war ja mal endlich ein brauchbarer Hinweis und Optimismus machte sich breit.

Allerdings war niemand wirklich scharf darauf in den Gebeinen des toten Karls nach dem Rezept zu wühlen, geschweige denn, dass noch irgendwer wußte, wo genau der edle Zettel zu finden war.

So war die Zahl der Freiwilligen sehr übersichtlich, den sie tendierte gegen Null.

Da trat der zufall in Form des Teufels auf die Bühne. Der lief scheinbar nicht wirklich gut verkleidet durch die Gassen von Aachen und wurde von einem Bäckerjungen wiedererkannt.

Da der Teufel immer für nen miesen Deal gut ist, fragte der Junge ihn, ob er ihm nicht helfen könne die Grabstätte vom Karl und damit natürlich das Rezept zu finden.

Als Gegenleistung bot ihm der Junge an, ihm die Schatzkammer zu zeigen.

Vermutlich gerade arbeitslos, jedoch kapitalistisch angehaucht, stimmte der Teufel zu, war er doch auf diese Weise für eine wirklich lange Zeit sämtliche Geldsorgen los.

Nach einem feuchten Händedruck verriet ihm das Belezebübchen die Stelle.

Als ob die Angelegeheit nicht schon gruselig genug gewesen wäre, wartete der Junge bis Mitternacht, um zur Totengruft Karls hinabzusteigen.

War ne klasse Stimmung da unten, der Mond schien zwar hell, aber man konnte die Hand vor Augen kaum erkennen.

So stolperte der Knabe durch die Halle und suchte nach dem wichtigen Dokument.

Der Karl lag so herum und gab sich der Totenruhe hin, als er bemerkte, dass da wer herumwuselte. Er staunte nicht schlecht, als er den Jungen erblickt, war ja schon eine Ewigkeit seit seinem letzten menschlichen Kontakt. Karl nahm es gelassen und fragte nach dem Begehr.

Der Bäckerjunge erzählte schnell die ganze Geschichte von dem Brand und dem mißlungenen Versuch mit den Copyprinten.

Da hatte der Karl natürlich Mitleid und er sah sich seiner Lieblingsstadt verpflichtet. Er drückte dem Jungen das Rezept in die Hand, konnte er ja im Moment eh nicht viel mit anstellen.

Klasse Karl dachte der Junge, bedankte sich höflich und wünschte noch einen angenehmen Aufenthalt.

Karl haute sich wieder hin, der Bescuh hatte ihn doch ein wenig mitgenommen, er war ja sowas gar nicht mehr gewöhnt.

Durch den Mut des Knaben konnte man endlich die richtigen Printen backen und den Leuten helfen.

Davon bekam der Teufel Wind und kam, um seinen Tribut einzufordern.

Der Bäckerjunge war gerade in der Backstube und holte ein fertiges, heißes Blech Printen aus dem Ofen.

Wie konnte er den üblen Geselln nur loswerden, ohne den Schatz zu gefährden?

Er bot dem Satan erst mal die erste Fure von dem guten Gebäck an, welches dampfend in der Backstube stand.

Dem Teufel war das gut riechende Aroma nicht entgangen und nahm das Angebot an.

In Ermangelung guter Manieren rammte er sich die komplette Ration in den Rachen und schluckte den ganzen ungekauten Klumpen herunter.

Das macht der beste Magen nicht mit, selbst für einen, der Hitze gewöhnt ist. So hat es den Teufel kurzerhand gesundheitlich zerrissen und er mußte sich sofort in der Hölle in die Kissen werfen um zu genesen.

Der war so von Krämpfen geplagt, dass ihm der blöde Schatz sowas von egal war.

Gut gelaufen, quasi!